Die Freigeistige Aktion für humanistische Kultur steht für Vielfalt und gegen die Vereinfachung der Welt

von | Okt. 19, 2025 | Aktuelles | 0 Kommentare

Eine aktuelle Äußerung von Friedrich Merz über „Probleme im Stadtbild“ hat eine Diskussion über Migration, Sprache und gesellschaftliche Wahrnehmung ausgelöst. Die Freigeistige Aktion bezieht klar Position: Vielfalt ist kein Problem, sondern die Grundlage einer offenen, humanistischen Gesellschaft.

Sprache formt Wirklichkeit

„Bei der Migration sind wir sehr weit. Wir haben in dieser Bundesregierung die Zahlen August 24/August 25 im Vergleich um 60 Prozent nach unten gebracht. Aber wir haben natürlich immer im Stadtbild noch dieses Problem. Und deswegen ist der Bundesinnenminister ja auch dabei, jetzt in sehr großem Umfang auch Rückführungen zu ermöglichen und durchzuführen.“

In diesen Sätzen verband Bundeskanzler Friedrich Merz Migration und sichtbare Vielfalt mit einem gesellschaftlichen „Problem“. Was nach einem beiläufigen Kommentar klingt, ist in Wahrheit mehr als eine unglückliche Formulierung. Solche Aussagen tragen dazu bei, Menschen in „die Normalen“ und „die Anderen“ einzuteilen. Sie verschieben das Denken in Richtung Abgrenzung – und machen äußere Merkmale zum Anlass für gesellschaftliche Bewertung.

Vielfalt ist keine Belastung, sondern Ausdruck gelebter Freiheit

Für die Freigeistige Aktion (ehem. Deutscher Monistenbund) ist klar: Vielfalt ist kein Störfaktor, sondern Ausdruck einer freien, demokratischen und humanistischen Gesellschaft. Ob Herkunft, Religion, Weltanschauung, Geschlecht oder Lebensform – Menschen sind verschieden. Genau das macht unsere Gemeinschaft lebendig.

Wer Verschiedenheit als „Problem“ bezeichnet, stellt das Fundament einer offenen Gesellschaft infrage.

Humanistische Perspektive statt Angstbilder

Organisationen wie die Freigeistige Aktion für humanistische Kultur (F.A.) vertreten ein Menschenbild, das nicht ausgrenzt, sondern verbindet. Jeder Mensch ist einzigartig – und zugleich Teil eines größeren Ganzen. Humanismus heißt, Menschen nicht nach Äußerlichkeiten zu bewerten, sondern sie als denkende, fühlende und verantwortliche Individuen zu sehen.

Deshalb widersprechen wir entschieden jeder Rhetorik, die Vielfalt als Gefahr oder Belastung darstellt. Die Freigeistige Aktion steht für Toleranz, Aufklärung und gegenseitigen Respekt.

Seit ihrer Gründung als „Deutscher Monistenbund“ vor fast 120 Jahren hat sich die F.A. von einer naturphilosophischen Bewegung zu einer Organisation entwickelt, die sich gezielt für freigeistige und humanistische Kulturarbeit einsetzt – orientiert an der Würde des Menschen und den Grundrechten der Vereinten Nationen. Wir fördern Toleranz und gegenseitiges Verständnis zwischen Menschen unterschiedlicher Herkunft und Kulturkreise.

Engagement für Verständigung und Zusammenhalt

Als Mitgliedsgemeinschaft des Dachverbandes Freier Weltanschauungsgemeinschaften (DFW) setzt sich die Freigeistige Aktion für Verständigung, Bildung und kulturelle Begegnungen ein. Wir empfinden es als Bereicherung, dass Menschen unterschiedlichster Hintergründe und Überzeugungen miteinander ins Gespräch kommen, voneinander lernen und Gemeinsamkeiten entdecken. Gerade in Zeiten zunehmender Polarisierung ist diese Arbeit wichtiger denn je. Übrigens sollte ein Bundeskanzler der Kanzler ALLER Menschen in diesem Land sein, und nicht nur für die, deren Erscheinungsbild ihm genehm ist.

Vielfalt ist unsere gemeinsame Verantwortung

Wenn Politik den Blick auf das „Stadtbild“ mit dem Begriff „Problem“ verknüpft, braucht es Gegenstimmen – klar, respektvoll, humanistisch. Die Freigeistige Aktion steht für eine Gesellschaft, in der jede*r dazugehört.

Vielfalt ist kein Problem, das gelöst werden muss. Sie ist eine Realität, die wir leben und gestalten.

Wir treten ein für eine humanistische Ethik, die ihre Begründung im verantwortungsvollen Umgang der Menschen miteinander und mit der Umwelt findet.

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